Mi, 26.10.2022 (ausverkauft) und Do, 27.10.2022, jeweils um 20.30 Uhr, Porgy & Bess 

Der Grammy-Gewinner von 2002 wurde 1959 in Brooklyn, New York, in eine sehr musikalische Familie hinein geboren. So kann man seinen Vater, einen Kirchenchorleiter und Organisten, als ersten Einfluss nennen. Zu seiner näheren Verwandtschaft gehörte auch Wynton Kelly, Pianist von Miles Davis während der späten 50er und frühen 60er Jahre, wodurch die berufliche Karriere des Marcus Miller vorhergesehen werden konnte. Als Kind entwickelte er eine besondere Affinität für jede Art von Musik. Mit jungen 13 Jahren beherrschte er schon die Klarinette, das Piano und die Bassgitarre und begann bereits mit dem Komponieren eigener Stücke. Die Bassgitarre wurde zu seiner Liebe, und Miller beschäftigte sich nur noch mit diesem Instrument. Seine Fähigkeiten blieben nicht unentdeckt, arbeitete er die nächsten Jahre immerhin als Studiobassist für Aretha Franklin, Roberta Flack, Grover Washington Jr., Bob James und David Sanborn. Im Laufe der Zeit wurden es dann über 400 Produktionen, u.a. von Joe Sample, McCoy Tyner, Mariah Carey, Bill Withers, Elton John, Bryan Ferry, Frank Sinatra und LL Cool J , auf denen er zu hören ist.
1981 wurde er Mitglied der Miles Davis Band und war zwei Jahre mit seinem Jugendidol auf Tournee. Diese Zeit hatte einen erheblichen Einfluss auf Marcus Millers Bassspiel. Miles Davis Hang, Mittelmäßigkeit und Unbedeutendes überwinden zu wollen, wirkte sich zunehmend auf seine Musiker aus. Marcus Miller strotzte vor Selbstbewusstsein und überquerte immer mehr Grenzen, die ihn vorher einschränkten. Nach zahlreichen Tourneeerfahrungen begann Marcus Miller zu produzieren und für andere Musiker Hits zu schreiben. Er produzierte z.B. einige David Sandborn-Alben – der Langspieler INSIDE gewann im Jahre 2000 einen Grammy. Für Luther Vandross, mit dem er über 20 Jahre eine musikalische Beziehung pflegte, schrieb er zahllose Hits, unter anderen auch “The Power of Love“, der Vandross 1991 einen Grammy für den besten R&B-Song bescherte. Es ist eine sehr lange Liste von Produktionen, für die Marcus Miller verantwortlich ist. Miles Davis, Al Jarreau, The Crusaders, Wayne Shorter, Take 6, Chaka Khan und Kenny Garrett sind nur einige der großen Namen, die erwähnt werden müssen.
Nach diesen vielen Jahren als Produzent, Session- und Studiomusiker konzentrierte sich Marcus Millerauf seine Solokarriere und brachte mehrere Alben auf den Markt, die unter Kritikern und Hörern Begeisterungsstürme auslösten. Für seine Produktion M-2 gewann er dann 2002 endlich seinen ersten Grammy für das beste Jazz-Album.
Nachdem er sich kurzzeitig auf Filmmusik konzentrierte und dabei einige Hollywood-Kassenschlager vertonte, besann er sich 2005 wieder auf seine Solokarriere.
Gemeinsam mit den Bassisten Stanley Clarke und Victor Wooten und weiteren Musikern bildet er die Gruppe SMV, mit der er auch 2009 auf Tournee war.
Der amerikanische Gitarrenhersteller Fender widmete ihm einen E-Bass, den Marcus Miller Jazz Bass.

“Die Kraft der Musik ist grenzenlos”, weiß Marcus Miller. Ein Besuch des Sklavenhauses auf der Insel Gorée vor der Küste Senegals inspirierte den Bassvirtuosen vor ein paar Jahren ein Stück für sein Album “Renaissance” zu komponieren. In ihm erzählte er nicht nur von der Sklaventragödie, sondern auch davon, wie die Sklaven aus etwas, das ihnen keiner nehmen konnte, Hoffnung, Kraft und Freude schöpften: nämlich ihrer Musik. Kurze Zeit später ernannte die UNESCO Miller zum “Künstler für den Frieden” und machte ihn zum Sprecher für ihr Sklavenrouten-Projekt. Das wiederum brachte ihn dann auf die Idee zu seinem neuen Album.

Tickets für das Konzert am 27.10.2022 gibt es hier!